Muttermalkontrolle, Hautkrebsvorsorge und -behandlung:

Unter Hautkrebs versteht man Krebsarten die sich aus Zellen entwickeln die vorwiegend oder ausschließlich in der Haut vorkommen. Es gibt aber auch andere Krebsarten an der Haut mit denen Hautärzte zwar seltener konfrontiert sind die aber im Zuge einer Untersuchung entdeckt werden können. Dabei handelt es sich meistens um Lymphome, Metastasen von Brust, Bronchus, Ovarialkrebs und anderen.

Beim Hautkrebs kann man grob zwei Gruppen unterscheiden:

Die Lentigo maligna. Schwarzer Hautkrebs meist bei älteren Patienten in Sonnenexponierten Arealen

Schwarzer Hautkrebs (lentigo maligna) meist bei älteren Patienten in Sonnenexponierten Arealen

Einerseits den schwarzen Hautkrebs, das sog. Melanom und die Lentigo maligna. Diese Krebsart entwickelt sich aus Melanozyten, den Pigment bildenden Zellen oder aus Naevuszellen (Naevus = Mal). Naevuszellen sind Melanozyten sehr ähnlich und finden sich in Muttermalen meistens in sehr dichter Ansammlung oft in Nestern zusammengepfercht (nur im Mikroskop erkennbar). Beide Zelltypen können bösartig und zum Melanom werden.

Melanome und Muttermale mit höherem Risiko müssen nicht unbedingt dunkel sein. Die Aussagen je dünkler ein Muttermal desto gefährlicher und je heller desto ungefährlicher stimmen nicht und sind schon so manchem zum Verhängnis geworden!

Das dermatoskopische Bild eines Melanoms – nahezu ohne Pigment – amelanotisch

Das dermatoskopische Bild eines Melanoms – nahezu ohne Pigment – amelanotisch

Melanome können auch pigmentarm ja sogar pigmentlos sein und nur einen rötlichen Farbton haben.  Je früher ein Melanom erkannt und behandelt wird desto besser ist die Prognose. Das Melanom ist einer der bösartigsten Krebse des Menschen. Anfangs vergrößert es sich nur fleckförmig doch es können auch knotige oder gar blutende Veränderungen die ersten sein die der Patient bemerkt. Patienten die daher Veränderungen an bereits bestehenden Muttermalen bemerken oder das Auftreten neuer Muttermale, Knoten oder andere Hautveränderungen sei es mit oder ohne Pigment also gleich welcher Farbe sollen daher umgehend einen Hautarzt aufsuchen. Ich bin bemüht mit Patienten bei derartigen Problemen umgehend einen Termin auch außerhalb der Ordinationszeiten nach telefonischer Rücksprache zu vereinbaren. Ich ersuche Sie dies bei der Anmeldung bekannt zu geben und werde mich bemühen Sie umgehend zurückzurufen.

Meine Patientinnen und Patienten mit derartigen Problemen erhalten nach telefonischer Rücksprache umgehend einen Termin, auch außerhalb der Ordinationszeit.  Ich ersuche Sie, dies bei der Anmeldung bekannt zu geben!

  • Melanom – Hier typisch unterhalb des Nackens bei einem Mann

    Ein Melanom. Hier typisch unterhalb des Nackens bei einem Mann
  • Muttermal am Lidrand – Dermatoskopie

    Ein Muttermal am Lidrand. Dermatoskopie
  • Muttermal zwischen den Zehen

    Ein Muttermal in verborgener Lokalisation

Bei Männern entstehen die Melanome meistens am Rumpf/Nacken. Bei Frauen ist der Sitz der Melanome in ca 60 – 70 % an den unteren Extremitäten, also den Beinen und hier wiederum an den Waden. Doch sowohl Gesäß, Perianalregion und Genital sind bei beiden Geschlechtern Sitz von Melanomen. Daher sollen die Patienten sich unbedingt vollständig frei machen und überall untersuchen lassen. Eine unvollständige Untersuchung birgt die Gefahr in sich, dass der Patient die Ordination mit der Gewissheit verlässt keinen Hautkrebs zu haben obwohl er sehr wohl z.B. ein Melanom am Hodensack oder Gesäß hat.

Muttermale kommen überall an der Haut und darüber hinaus auch an der Iris, der Regenbogenhaut des Auges, an der Netzhaut, bei den Zehen und Fingernägeln und am Unterlidrand vor.

Es gibt sehr viele Arten von Muttermalen die nach mehreren Kriterien unterschieden werden. Manche die sogenannten Clark´schen Naevi (Früher atypischer Naevus  – der Terminus ist aber heute noch immer gebräuchlich) werden manchmal vorsorglich exzidiert wenn sie gewisse klinische und dermatoskopische Kriterien erfüllen.

Dermatoskopische Bild eines atypischen Naevus an der Wade einer jungen Frau

Muttermal – Dermatoskopische Bild eines atypischen Naevus (Muttermal) an der Wade einer jungen Frau

An der Wade einer jungen Frau mehrere „atypische“ Naevi

Muttermale, an der Wade einer jungen Frau mehrere „atypische“ Naevi

Ein „noch“ gutartiger Clark´scher Naevus (Atypisches Muttermal)

Ein „noch“ gutartiger Clark´scher Naevus (atypisches Muttermal)

Wird bei der Muttermalkontrolle ein Melanom oder eine für Melanom verdächtige Läsion festgestellt so ist die vollständige Exzision (herausschneiden) umgehend anzustreben. Diese mache ich in den meisten Fällen selbst. Wird die Diagnose eines Melanoms bestätigt und seine Eindringtiefe gemessen so folgt eine sog. Nachresektion. (nachschneiden des Tumors im Gesunden mit Erweiterung des Sicherheitsabstandes) Die Weite dieser Nachresektion ist abhängig davon wie dick das Melanom war. Die Dicke des Melanoms kann aber erst nach seiner Entfernung festgestellt werden, daher ist dieses zweizeitige Vorgehen notwendig. Auch die Nachresektion mache ich meistens in der Ordination  manchmal aber in Kooperation mit einem plastischen Chirurgen.

Eine Entfernung von Lymphknoten kann, muss aber nicht immer notwendig sein.

Melanom

schwarzer Hautkrebs – Melanom

Der Congenitale Naevus: Diese Sonderform des Muttermales muss hier auch erwähnt werden. Es handelt sich dabei um Muttermale die wie der Name sagt bereits bei der Geburt vorhanden sind. Allerdings können congenitale Muttermale auch erst nach der Geburt bis etwas zum 2 Lebensjahr auftreten. Die Unterscheidung erfolgt nicht willkürlich auf Grund des zeitlichen Auftretens. Congenitale Muttermale unterscheiden sich eindeutig im histologischen Bild von den anderen so genannten erworbenen Muttermalen. Auch klinisch kann man diese Muttermale auf Grund mancher Charakteristika bereits mit dem unbewaffneten Auge erkennen. Die Bedeutung dieser Muttermale liegt darin, dass in ihnen häufiger als in den anderen Naevi Melanome entstehen. Diese Muttermale sind meistens wesentlich dünkler, dichter und manchmal auch behaart. Doch auch hier kann man dank der Dermatoskopie sehr gut unterscheiden ob auf eine Exzision verzichtet werden kann oder nicht.

Dermatoskopie eines Melanoms am Rücken einer jungen Frau

schwarzer Hautkrebs – Dermatoskopie eines Melanoms am Rücken einer jungen Frau

Diese Muttermale sind meistens wesentlich dunkler, dichter und manchmal auch behaart. Dank der Dermatoskopie kann man jedoch sehr gut unterscheiden ob auf eine Exzision verzichtet werden kann oder nicht. Über die Risikofaktoren und die Risikogruppen verweise ich auf die Internetseite: „Sonne ohne Reue“

Wer bekommt ein Melanom?
Jeder Mensch kann ein Melanom bekommen.

Heller Hautkrebs: Diese Hautkrebse können ebenfalls an allen Körperstellen auftreten, zeigen aber eine eindeutige Vorliebe für die der Sonne ausgesetzten Areale. Daher ist das ganze Gesicht, die Kopfhaut, Nase, Unterlippe, Ohren, insbesondere die Glatze, der Schultergürtel, die Streckseiten der Arme beliebtester Sitz dieser Hautkrebse.

Wie beim schwarzen Hautkrebs gilt auch hier: Ohne vollständige Untersuchung des gesamten Hautorganes ist eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung unseriös weil inkomplett.

Heller Hautkrebs kann auch im Bereich der von der Badehose bedeckten Hautareale auftreten. Bei Immunsupprimierten Patienten (Meistens nach Organtransplantationen), die spezielle Medikamente einnehmen müssen, kommt heller Hautkrebs überproportional oft im Analbereich vor.

Die sicherste Behandlung des hellen Hautkrebses ist die chirurgische Exzision (herausschneiden). Allerdings ist diese nicht immer möglich und manchmal gar nicht notwendig denn man kann helle Hautkrebse, deren wichtigste Vertreter das Basaliom und das Plattenepithelcarcinom sind, oftmals wenn sie noch flach sind auch erfolgreich anders behandeln. Diese noch flachen Hautkrebse werden im Falle von Plattenepithelcarcinomen aktinische Keratosen genannt und kommen sehr häufig vor.  Neben der Chirurgie stehen uns die Kryotherapie (Kältetherapie mit flüssigem Stickstoff) und eine Reihe von Medikamente, Imiquimod, 5 Fluouracil , Solaraze ® (Ein Kombinationspräparat), Ingenolmebutat und Kombinationen daraus zur Verfügung.

  • Dutzende Aktinische Keratosen. Noch flacher heller Hautkrebs auf der Glatze

    Dutzende Aktinische Keratosen. Noch flacher heller Hautkrebs auf der Glatze
  • Heller Hautkrebs – ein knotiges Basaliom am Unterlid

    Ein knotiges Basaliom (Heller Hautkrebs) am Unterlid.
  • Ein sog. Rumpfhautbasaliom am Rücken

    Ein sog. Rumpfhautbasaliom am Rücken
  • Ein knotiges Basaliom am Kinn

    Ein knotiges Basaliom am Kinn
  • Ein Basaliom unterhalb der Stirnhaargrenze

    Ein Basaliom unterhalb der Stirnhaargrenze
  • Ein pigmentiertes Basaliom (Heller Kautkrebs) am Lidrand. Dermatoskopisches Bild.

    Ein pigmentiertes Basaliom (Heller Kautkrebs) am Lidrand. Dermatoskopisches Bild.

Die Entscheidung für eine bestimmte Behandlung beim hellen Hautkrebs ist stets individuell zu treffen. In Abhängigkeit von Alter des Patienten, Art, Anzahl und Größe sowie Dicke der Hautkrebs(e), befallenen Lokalisation (en), Medikamente, Allgemeinzustand wird die optimale Behandlung ausgesucht.

All diese Methoden kommen in meiner Ordination nach Aufklärung des Patienten und Abwägen der Vor- und Nachteile zur Anwendung. Die meisten  hellen Hautkrebse exzidiere ich selbst in der Ordination.

Größere und kompliziertere Hautkrebse wie z.B. am Augenlidrand operiere ich gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit einem plastischen Chirurgen. Die Photodynamische Therapie ist eine weitere Möglichkeit hellen Hautkrebs zu behandeln. Diese führe ich aber aus organisatorischen Gründen in meiner Ordination bislang nicht durch.

Wer einmal Hautkrebs gehabt hat und/oder Familienmitglieder hat, die Hautkrebs haben oder hatten, sollten ihre Haut lebenslang regelmäßig kontrollieren lassen!

Muttermalkontrolle,  Hautkrebsvorsorge und Hautkrebsbehandlung

Dr. Zloczower Hautarzt 1060 Wien